Phänomenologisch nähert sich die Autorin den existenziellen Prozessen an, die schöpferisches Denken von einer ingulären Position aus ermöglichen.
Der ästhetische Autonomisierungsprozess führt den Künstler zu seiner unverwechselbaren künstlerischen Position. Durch die Auseinandersetzung der Künstlerin mit ihrem Individuations-Thema entsteht ein Problembewusstsein, das zu einem Bruch mit anerkannten und etablierten Sichtweisen führt. Der Künstler umkreist wiederholt aus unterschiedlichen Gesichtspunkten seine Themen und folgt dabei unbewussten Impulsen, die dem Denken in Gestalt von Problemen und Fragen erscheinen. Mehr oder weniger bewusst nimmt er oder sie den Faden dieser Fragen in unterschiedlichsten Lebensbereichen immer wieder neu auf. Denken und Sein erscheinen auf diese Weise nicht mehr als zwei voneinander getrennte Sphären. Es entsteht vielmehr eine mit existenziellen Fragen verflochtene Denkweise, die alles in ihren Bann zieht und auf ganz spezifische Weise verknüpft.
Eva Pudill, geboren 1973 in Wien, studierte Philosophie und Kunstgeschichte an der Uni Wien und arbeitet als freischaffende Fotografin.